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Überlegungen für den Ausbau eines Geländewohnmobils.

Es soll eine Geländefahrzeug mit Wohnkoffer bleiben und kein Wohnmobil mit dem ich auch mal eine unasphaltierte Straßen fahren kann.

Wer sich für einen Landrover entscheidet, hat gewisse Einschränkungen, zumeist jedoch nicht in Bezug der Geländegängigkeit des Fahrzeugs auf sich zu nehmen.

Für mich ist ab der Größe einer  Hanomag Wohnkabine Wohnkomfort möglich.

Wünsche ich nun zu einem guten Wohnkomfort, auch eine Top-Geländefähigkeit, dann landete ich irgendwie immer wieder beim Unimog.
Er ist auch im Gewicht bei max. 7,5 t angesiedelt.

Wer nun beim Unimog nicht ausreichend Platz im Aufbau findet, der muss auf noch größere und auch schwerere LKWs umsteigen.
Problem ist hier zumeist, Führerschein, Steuer, Verbrauch und bei den meisten ist die Geländegängigkeit nicht vergleichbar mit Landrover, Unimog oder gleichwertige Fahrzeuge.
Auch sollte nicht verkannt werden, dass diese LKWs nicht überall fahrbar sind.
Nicht nur zulässige Brückenlasten begrenzen sie, auch ist in Afrika die Piste durch den Busch oft wie ein Tunnel der auf der Größe von Landrover und Toyota mit Dachaufbau der Einheimischen frei gefahren ist. Da stehe ich auch schon mal mit meinem Unimog vor einem Tunneleingang der von dicken Ästen gebildet, ein umfahren erfordert. Wenn es möglich ist.
 

Planung des Innenbereichs der Kabine:

Thema Toilette:
Dieses Thema wird bei der Diskussion über den Ausbau eines Geländewohnmobils oft übergangen.

Wollen wir das doch mal im Klartext formulieren.

Ein Geländewohnmobil bewegt sich oft abseits der Campingplätze und somit der normalen Versorgung mit Wasser und Entsorgung. Dann gibt es dort auch noch die verschiedenen landschaftlichen Gegebenheiten:
Flache Wüste, Savanne ohne jeglichen kleinen  Hügel oder die Weite karge Lavalandschaft in Island, wo es noch nicht mal im Sommer dunkelt, um irgendwohin zu entschwinden und sich ungesehen hinzuhocken.
 
Wohnmobile werden von Männern geplant und aufgebaut aber dann unternehmen diese ihre Reise gerne mit einem weiblichen Wesen, welches nicht, wie ein Mann die Windrichtung vor dem Pinkeln prüft sondern ein eingebautes Bedürfnis von Alleinsein bei  dieser Handlung sich wünscht.
Dies alles will also bedacht werden bei der Planung und dem Ausbau eines Wohnmobils.
Ist dies nicht der Fall, gibt es oft unausgesprochene Unzufriedenheit bei den Mitfahrer(innen).

 

Was sagte meine bessere Hälfte, als Ihr mitgeteilt wurde das ich einen Unimog benötige:
„Wenn er ein richtiges Klöchen und ein gutes Bett hat fahr ich auch mit!“
Das war eine klare Voraussetzungen für die Planung, die es für mich einzuhalten galt, um ein gute kulinarische Mindesversorgung auf Reisen zu erhalten.

Kein WC:
Da gibt es dann den Spaten und in südlichen Ländern dazu das Feuerzeug.
Der Spaten dient dazu, die Exkremente, oder wie es im Rheinland salopp heißt, die Kacke und das Toilettenpapier zu vergraben und es gemeinsam der Verrottung zu überlassen.
In südlichen  Ländern,  besonders in der Wüste geht es so nicht.
Die Kacke und das T-Papier werden wieder frei geweht.
Wobei die Kacke dann mumifiziert.
Das T-Papier aber aus Mangel an Feuchtigkeit sich nicht zersetzt und irgendwann als weiß-braun Fahne vom Wind über das Land getrieben wird, um an irgendeinem dürren Strauch als ungeliebt wehende Verzierung hängen zu bleiben.
Deshalb wird das T-Papier sinnvollerweise nach dem Gebrauch kurz in Brand gesetzt und in unsichtbare Wärmeenergie verwandelt.

Toilette  im Kofferaufbau.

Ein Porta poti, was irgendwo unter einem Schrank hervorgezogen wird, um dann mitten im Wohnraum, mit Blick auf die brutzelnden Koteletts benutzt zu werden.
Wobei sich dann Bratenduft mit dem entstehenden Geruchs des Toilettengangs zu einer neuen Duftnote verbinden.
Nicht so meine bevorzugte Konstellation.

Toilette mit Duschvorrichtung  direkt in den Eingangsbereich zu setzen ist heute modisch und deshalb sehr beliebt.
Um die Toilette zu benutzen, muss man diese erst einmal  hervorziehen, Wände oder Sichtschutz ausklappen und am Ende sitz man immer noch alles blockierend und verstänkernd im Küchenwohnraum.
Auch für die mehrmals täglich notwendigen kleinen Geschäfte ist ein riesiger Aufwand notwendig, der besonders von der begleitenden Weiblichkeit nicht gerne vorgenommen wird.
Wir sind einige Strecken mit Geländewohnmobilen gefahren, die hatten genau diese Toiletten eingebaut.
Nie haben sie diese, selbst in der Stadt,  benutzt, da alles zu kompliziert in Gang zu setzen war.
Auch schaute man bei einem Blick in ihren Wohnaufbau, erst einmal auf eine schöne nie benutzte Kloschüssel, ein zweifelhaftes ästhetisches Erlebnis.
Zusätzlich musste man jedes Mal beim Betreten des Wohnteils erst durch die Duschwanne stolpern, die ja eine entsprechend hohe Einfassung haben musste, um bei einer eventuellen Benutzung das Wasser nicht in den Wohnteil zu lassen.

Theoretisch platzsparend aber absolut benutzungsfremd in der Praxis.
Erinnert mich an die Durchreichen von der Küche ins Esszimmer der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Jeder musste so was haben aber keiner benutzte diese, da unpraktisch und somit nutzlos.

Toiletten-Duschraum
Nach meiner  Erfahrung ist ein noch so kleiner abgeschlossener WC-Duschraum mit von außen zu entnehmender Kassettentoilette  das einzig Wahre. Bereits ein kleiner Ventilator verhindert die Geruchsbelästigung zum Wohnraum.
Es gewährt einem die Unabhängigkeit der Benutzung ob in der Stadt, in der Wüste ob bei Regen, Sturm oder Nacht.
Wir haben einen Raum von 70x100 cm. Die Toilettenbreite von 70cm wird bestimmt durch eine Thetford C400 Serie mit Wasserspülung. Es gibt diese mit einer Wasserversorgung aus dem Hauptwassertank, oder mit einem 11 Liter Wasserbehälter der in der Toilette integriert ist.
Diese Ausführung halte ich für die sinnvollere, da ich dann ohne mehr Platzaufwand, 11 Liter Wasser, was für drei Kassettenbenutzungen oder bei zwei Personen für über eine Woche ausreicht, habe.
In unserem „Bad“ sind zusätzlich ein kleines Eckwaschbecken und die Dusche angebracht.

Es gibt Leute die lieben es mit einer Trenntoilette ihr Grünes Gewissen zu beruhigen. Dieser Toilettenkultur ist nicht meine Sache.

Ehrlich, wenn ich einen dicken Diesel  zu meinem Vergnügen durch die Welt fahre, dann halt ich das kompostieren meiner verarbeiteten Nahrung für eine sinnlos Tätigkeit.

 

Platzsparend?
Ja, richtig ist, dass wir dafür 70x100 cm Platz benötigen um eine für uns akzeptablen WC-Waschraum zu betreiben.
Wir müssen nicht in Wald und Feld mit einem Spaten verschwinden ob bei Sonne, Regen oder Nacht, um ein geschütztes Eckchen zu finden um unser Geschäft zu erledigen.

Im Übrigen, wird eine Toilette wesentlich häufiger benutzt als das Bett.

Deshalb unsere Entscheidung, nicht ein 220 mal 160cm Bett permanent  Raum raubend in unserem Wohnteil vorzuhalten.
Wir bauen, einmal am Tag, wenn wir schlafen wollen aus unserer Sitzgruppe in der sich bequem 5 Leute lümmeln können, in 3 Minuten unser 220x160er Bett.
Ansonsten haben wir diesen Platz zur Verfügung.
Wir haben sogar noch Platz um einen großen Campingstuhl aufzustellen, wenn wir mal zu sechst sind.

Wir wollen aber nicht immer ein Bett bauen müssen!
Dies ist oft das Argument für das Festbett!
Aber in der Praxis zeigt sich auch hier eine andere Handlungsweise.
Mit Interesse stellten wir fest, dass die Besitzer von Festbetten, obwohl größere Wohnaufbauten, oft weniger Platz zur Verfügung hatte als wir. 
Die Antwort war dann zumeist: Wir müssen aber dafür kein Bett aufbauen.
Dies stimmt nur in soweit, als dass sie wirklich kein Bett aufbauen, aber erst mal alles vom Bett entfernen mussten, was sie aus Platzmangel auf dem Bett platziert hatten.  Zumeist war dieses Wegräumen von all dem was sich dort ansammelte,  wesentlich  unkoordinierter zu bewerkstelligen als unser Bettaufbau.

Das Fahrzeug auswählen
Also erst mal  überdenken was man so will.
Dann das passende Fahrzeug suchen, jedoch vorher bereits planen ob das gewünschte in diesem Fahrzeug auch zu verwirklichen ist.

Und nicht vergessen, es gibt den dritten Raum in dem man sehr viel Zeit verbringt.

Draußen, vor dem Fahrzeug oder unter der Markise.
Keiner will durch die Welt und nur in der immer zu kleinen Wohnkabine seine gesamte Zeit verbringen.
Die Wohnkabine ist zum schlafen, für die Toilette, zum Kochen, bei Kälte und Regen ist es die Hütte in die man sich dann flüchtet.
Sie bietet den Schutz, die Höhle in die man sich einkuschelt für die Nacht, oder bei Kälte und Regen.
Schnee kommt in meiner Planung nicht vor.

Wir haben unseren UBELIX als Fluchtfahrzeug konzipiert.

Wir sind Wetterflüchtlinge. Wir flüchten immer der Sonne entgegen. Emigranten der Wärme. Gut integriert, zumeist.

 

 Das sind meine Gedanken dazu gewesen, als ich mein Fahrzeug plante.
Jeder hat andere Ansprüche und das auch gut so.

Also ran an die Planung und der Verwirklichung eures Traums.

Noch eins, macht nicht zuviel Kompromisse.

Das stört sehr bei der Verwirklichung eines Traums.

Ihr baut zumeist nur einmal.

Aber über ungeliebt gemachte Kompromisse ärgert man sich dann ewig.