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Überlegungen für den Ausbau eines Geländewohnmobils.

Dies sind grundsätzlich meine Überlegungen, die meine Bedürfnisse und meine Vorstellungen darstellen.

Es soll eine Geländefahrzeug mit Wohnkoffer bleiben und kein Wohnmobil mit dem ich auch mal eine unasphaltierte Straßen fahren kann.

Wer sich für einen Landrover entscheidet, hat gewisse Einschränkungen, des Raumangebotes zu akzeptieren.

Für mich ist ab der Größe einer kleinen LKW-Wohnkabine Wohnkomfort möglich.

Wünsche ich nun zu einem guten Wohnkomfort, auch eine Top-Geländefähigkeit, dann landete ich irgendwie immer wieder beim Unimog.
Er ist auch im Gewicht bei max. 7,5 t angesiedelt und somit für mich ohne LKW Führerschein fahrbar.

Wer nun beim Unimog nicht ausreichend Platz im Aufbau findet, der muss auf noch größere und auch schwerere LKWs umsteigen.
Problem ist hier zumeist, Führerschein, Steuer, Verbrauch und bei den meisten ist die Geländegängigkeit nicht vergleichbar mit Landrover, Unimog oder gleichwertige Fahrzeuge.
Auch sollte nicht verkannt werden, dass diese LKWs nicht überall fahrbar sind.
Nicht nur zulässige Brückenlasten begrenzen sie, auch sind in Afrika die Pisten durch den Busch oft wie ein Tunnel der auf der Größe von Landrover und Toyota mit Dachaufbau der Einheimischen frei gefahren wurde.
Da stehe ich auch schon mal mit meinem Unimog vor einem Tunneleingang der von dicken Ästen gebildet, ein umfahren erfordert.

Der Ausbau
Ich investiere gerne in gute und sichere Technik. Ich möchte kein Alltagsfahrzeug. Keine Tupperdose als Womo. Etwas Abenteuer sollte damit möglich sein.
Bin auch kein Glanzlack und Küchenmöbeldesigner-Fanatiker. Mein UBELIX darf im Gelände auch mal anecken.
Innen muss es komfortabel sein, aber kein Schleiflackwohnraum bei  dem ich mich über jeden Kratzer aufregen würde.
Bei den meisten tollen Innenausbauten wird Möbeltechnik verbaut. Oft ist diese jedoch nicht ausreichend für Belastung eines Geländefahrzeuges.
Ich weiß wovon ich spreche, habe 15 Jahre einen Innenausbau geführt.  Bei statischen Möbel ist keine Bewegung oder verwinden. Unser Möbel bewegen  sich.
Klar gesagt, so ein Fahrzeug kann auch mal im Gelände zerstört werden oder sonst wie verlustig gehen und dann darf es nicht der finanzielle Verlust der Altersversorgung für den Eigentümer bedeuten.
Wenn jemand so ein Hochpreis-Fahrzeug haben möchte, warum nicht, wenn man es verschmerzen kann ist das Ok.
Aber wenn ich nichts riskieren darf, was eine Gefährdung sein könnte, dann sollte ich so ein Fahrzeug nicht mein eigen nennen.

Abenteuer erleben heiß auch sich einem gewissen Risiko auszusetzen.
Und wenn ich so ein Fahrzeug möchte, dann möchte ich auch das Abenteuer.
Gute Planung von Fahrzeug und auch der Reisen kann dieses Risiko minimiert.

 

Planung des Innenbereichs der Kabine:

Thema Toilette:
Dieses Thema wird bei der Diskussion über den Ausbau eines Geländewohnmobils oft übergangen.

Wohnmobile werden von Männern geplant und aufgebaut, aber dann unternehmen diese ihre Reise gerne mit einem weiblichen Wesen, welches nicht, wie ein Mann die Windrichtung vor dem Pinkeln prüft, sondern ein Bedürfnis von Alleinsein bei  dieser Handlung sich wünscht.
Dies alles will also bedacht werden bei der Planung und dem Ausbau eines Wohnmobils.
Ist dies nicht der Fall, gibt es oft unausgesprochene Unzufriedenheit bei den Mitfahrer(innen).

 Wollen wir das doch mal im Klartext formulieren.
Ein Geländewohnmobil bewegt sich oft abseits der Campingplätze und somit der normalen Versorgung mit Wasser und Entsorgung.
Dann gibt es dort auch noch die verschiedenen landschaftlichen Gegebenheiten:
Flache Wüste, Savanne ohne jeglichen kleinen  Hügel oder die Weite karge Lavalandschaft in Island, wo es noch nicht mal im Sommer dunkelt, um irgendwohin zu entschwinden und sich ungesehen hinzuhocken.
 
Was sagte meine bessere Hälfte Conny, als Ihr von mir mitgeteilt wurde, dass ich einen Unimog benötige:
„Wenn er ein richtiges Klöchen und ein gutes Bett hat fahr ich auch mit!“
Das war eine klare Voraussetzungen für die Planung, die es für mich einzuhalten galt, um ein gute kulinarische Mindesversorgung auf Reisen zu erhalten.

Kein WC. Was dann?
Da gibt es dann den Spaten und in südlichen Ländern dazu das Feuerzeug.
Der Spaten dient dazu, die Exkremente, oder wie es im Rheinland salopp heißt, die Kacke und das Toilettenpapier zu vergraben und es gemeinsam der Verrottung zu überlassen.
In südlichen  Ländern,  besonders in der Wüste geht es so nicht.
Die Kacke und das T-Papier werden wieder frei geweht.
Wobei die Kacke dann mumifiziert.
Das T-Papier aber aus Mangel an Feuchtigkeit sich nicht zersetzt und irgendwann als weiß-braun Fahne vom Wind über das Land getrieben wird, um an irgendeinem dürren Strauch als ungeliebt wehende Verzierung hängen zu bleiben.
Deshalb wird das T-Papier Sinnvollerweise nach dem Gebrauch kurz in Brand gesetzt und in unsichtbare Wärmeenergie verwandelt.

Toilette  im Kofferaufbau.
Fall 1:
Ein Porta poti, was irgendwo unter einem Schrank hervorgezogen wird, um dann mitten im Wohnraum, mit Blick auf die brutzelnden Koteletts, benutzt zu werden. Wobei sich dann Bratenduft mit dem entstehenden Geruchs des Toilettengangs zu einer neuen Duftnote verbinden.
Nicht so meine bevorzugte Konstellation.

Fall 2
Toilette mit Duschvorrichtung  direkt platzsparend in den Eingangsbereich
zu setzen ist heute modisch und deshalb sehr beliebt.
Um die Toilette zu benutzen, muss man diese erst einmal  hervorziehen, Wände oder Sichtschutz ausklappen und am Ende sitz man immer noch alles blockierend und verstänkernd im Küchenwohnraum. Auch für die mehrmals täglich notwendigen kleinen Geschäfte ist ein riesiger Aufwand notwendig, der besonders von der begleitenden Weiblichkeit nicht gerne vorgenommen wird.
Wir sind einige Strecken mit Geländewohnmobilen gefahren, die hatten genau diese Toiletten eingebaut.
Nie haben sie diese, selbst in der Stadt,  benutzt, da alles zu kompliziert in Gang zu setzen war.
Auch schaute man bei einem Blick in ihren Wohnaufbau, erst einmal auf eine schöne nie benutzte Kloschüssel, ein zweifelhaftes ästhetisches Erlebnis.
Zusätzlich musste man jedes Mal beim Betreten des Wohnteils erst durch die Duschwanne stolpern, die ja eine entsprechend hohe Einfassung haben musste, um bei einer eventuellen Benutzung das Wasser nicht in den Wohnteil zu lassen.Theoretisch platzsparend aber absolut benutzungsfremd in der Praxis.
Erinnert mich an die Durchreichen von der Küche ins Esszimmer der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Jeder musste so was haben aber keiner benutzte diese, da unpraktisch und somit nutzlos.

Fall 3

Toiletten-Duschraum
Nach meiner  Erfahrung ist ein noch so kleiner abgeschlossener WC-Duschraum mit von außen zu entnehmender Kassettentoilette  das einzig Wahre. Bereits ein kleiner Ventilator verhindert die Geruchsbelästigung zum Wohnraum.
Es gewährt einem die Unabhängigkeit der Benutzung ob in der Stadt, in der Wüste ob bei Regen, Sturm oder Nacht.
Wir haben einen Raum von 70x100 cm. Die Toilettenbreite von 70cm wird bestimmt durch eine Thetford C400 Serie mit Wasserspülung.
Es gibt diese mit einer Wasserversorgung aus dem Hauptwassertank, oder mit einem 11 Liter Wasserbehälter der in der Toilette integriert ist. Die letztere Ausführung halte ich für die sinnvollere, da ich dann ohne mehr Platzaufwand, 11 Liter Wasser, was für drei Kassettenbenutzungen oder bei zwei Personen für über eine Woche ausreicht, habe.
In unserem „Bad“ sind zusätzlich ein kleines Eckwaschbecken und die Dusche angebracht.

Es gibt Leute die lieben es mit einer Trenntoilette ihr Grünes Gewissen zu beruhigen. Diese aufwendige Toilettenkultur ist nicht meine Sache.

Ehrlich, wenn ich einen dicken Diesel  zu meinem Vergnügen durch die Welt fahre, dann halt ich das Umweltbewusste kompostieren meiner verarbeiteten Nahrung für eine sinnlos Tätigkeit.

Und an die Grünen Gutmenschen auch noch gesagt,
Ich schaffe meinen UBELIX sofort  aus Umweltgründen ab, wenn alle Fußballfans jeden Spieltag zu Hause vor der Klotze sich die Spiele ansehen und nicht 100 000de Km verfahren werden um ins Stadion des Kultclubs zu gelangen.
 

Nicht immer mit zwei Maß messen.

 

Platzsparend?
Ja, richtig ist, dass wir dafür 70x100 cm Platz benötigen um eine für uns akzeptablen WC-Waschraum zu betreiben.
Wir müssen nicht in Wald und Feld mit einem Spaten verschwinden ob bei Sonne, Regen oder Nacht, um ein geschütztes Eckchen zu finden um unser Geschäft zu erledigen.

Im Übrigen, wird eine Toilette wesentlich häufiger aufgesucht als das Bett.
Deshalb unsere Entscheidung, nicht ein 220 mal 150cm Bett permanent  Raum raubend in unserem Wohnteil vorzuhalten.
Wir bauen, einmal am Tag, wenn wir schlafen wollen aus unserer Sitzgruppe in der sich bequem 5 Leute lümmeln können, in 3 Minuten unser 220x150er Bett.
Ansonsten haben wir diesen Platz zur Verfügung.
Wir haben sogar noch Platz um einen großen Campingstuhl aufzustellen, wenn wir mal zu sechst sind.

Das meistgenannte Argument für ein Festbett ist: Wir wollen aber nicht immer ein Bett bauen müssen!
Aber in der Praxis zeigt sich auch hier eine andere Handlungsweise.
Mit Interesse stellten wir fest, dass die Besitzer von Festbetten, obwohl größere Wohnaufbauten, oft weniger Platz zur Verfügung hatte als wir.
Das ist verständlich, denn ein Bett von 150 cm nimmt 1/3 der Wohnfläche oder das Fahrzeug muss entsprechend größer sein. 

Die trotzige Antwort war dann zumeist: Dafür müssen wir aber abends kein Bett aufbauen.
Dies stimmt, da sie wirklich kein Bett aufbauen müssen.

Doch die Praxis zeigt:
Da durch die Einschränkung des Raumangebotes das Bett als Lagerstätte für vieles sich anbietet was schlecht unterzubringen ist.
Also muss abends erst mal alles vom Bett entfernen werden, was sie aus Platzmangel auf dem Bett platziert hatten. 
Zumeist war dieses Wegräumen (Wohin nun?) von all dem was sich dort ansammelte,  wesentlich  unkoordinierter zu bewerkstelligen als unser Bettaufbau.

Das Fahrzeug auswählen
Also erst mal  überdenken was man so will.
Dann das passende Fahrzeug suchen, jedoch vorher bereits darüber nachdenken. ob das Gewünschte in diesem Fahrzeug auch zu verwirklichen ist.

Und nicht vergessen, es gibt den dritten Raum in dem man sehr viel Zeit verbringt.

Draußen, vor dem Fahrzeug oder unter der Markise.
Keiner will durch die Welt und nur in der immer zu kleinen Wohnkabine seine gesamte Zeit verbringen.
Die Wohnkabine ist zum schlafen, für die Toilette, zum Kochen, bei Kälte und Regen ist es die Hütte in die man sich flüchtet.
Sie bietet den Schutz, die Höhle in die man sich einkuschelt für die Nacht, oder bei Kälte und Regen.
Schnee kommt in meiner Planung nicht vor.

Wir haben unseren UBELIX als Fluchtfahrzeug konzipiert. Wir sind Wetterflüchtlinge.
Wir flüchten immer der Sonne entgegen. Emigranten der Wärme. Gut integriert, zumeist.

Das sind meine Gedanken dazu gewesen, als ich mein Fahrzeug plante.
Jeder hat andere Ansprüche und das ist auch gut so.

Also ran an die Planung zur Verwirklichung eures Traums.

Noch eins, macht nicht zuviel Kompromisse. Ihr baut zumeist nur einmal.

Aber über ungeliebt gemachte Kompromisse ärgert man sich dann ewig.

 

Peter und Conny